Die To-do-Liste wird nicht kürzer

Vertreter des Freundeskreises Nyang’oma sind von einem Besuch in Kenia zurückgekehrt. Es konnten wieder einige Dinge von der To-do-Liste erledigt werden. Gleichzeit kamen aber auch neue Wünsche und Anträge dazu.

Wohlbehalten sind Rolf Nettebrock und Ulrich Tiedeken mit ihren drei neuen Mitstreitern und dem Wasseringenieur Sir Karol Klyta aus Nyang’oma zurückgekehrt. Von einem weiteren Besuch bei ihren großen und kleinen Freunden im Westen Kenias haben sie viele neue Eindrücke und Erlebnisse mitgebracht.

„Auch wenn die Mission in Nyang’oma mittlerweile zur zweiten Heimat geworden ist, sind die Herzlichkeit und Freude, mit denen wir von allen aufgenommen werden, immer wieder ein besonderes Erlebnis“, so Rolf Nettebrock vom Freundeskreis Nyang’oma.

Über Leben in Deutschland ausgefragt

Selbstverständlich wurden das Waisenhaus, die Krankenstation, der Kindergarten, die Vorschule und die sechs Schulen für die hörenden und gehörlosen Kinder und Jugendlichen besucht. Über die kleinen Geschenke – vom Ball über Frisbees bis hin zu Stiften – freuten sich die Kinder sehr, berichteten die Gäste. In der weiterführenden Schule für Boys durfte Rolf Nettebrock sogar eine Unterrichtsstunde gestalten. Die Jungen nutzten die Gelegenheit, um ihn ausführlich über die für sie fremde Welt in Deutschland auszufragen.

Zu den Aktivitäten gehörten kleinere Reparaturen an verschiedenen Spielgeräten. Bei Stippvisiten auf den Inseln Oyamo und Ndeda Island im Viktoria See, die zu den Außengemeinden der Mission gehören, wurden sie von singenden und tanzenden Schulklassen begrüßt.

Ein besonderes Erlebnis war auch die Primiz-Messe von Bemefaz Awange, dem Sohn eines ehemaligen Lehrers an der Grundschule für Gehörlose. Mit weiteren acht Neupriestern und mehr als 2000 Gästen wurde dieses Fest gefeiert. Und wenn die Afrikaner Messe „feiern“, dann meinen sie das auch so, berichten die Besucher aus dem Münsterland. Mit viel Freude, Gesang und Tanz wurde die Feier zu einem großartigen Ereignis.

Aber auch die Probleme vor Ort wurden deutlich. So liefert das staatliche Olago-Wasser-Projekt schon seit Monaten kein sauberes Trinkwasser mehr. Wenn der Regen dann für längere Zeit ausbleibt, führt dies vielfach zu Wasserknappheit. In einem Gespräch konnten die Kenia-Reisenden dem Manager des Projekts das Versprechen zur kurzfristigen Reparatur der Anlage abnehmen.

Wünsche priorisieren und Spenden sammeln

Viele Wünsche und Anträge haben die Besucher mit heimgebracht. Die Liste reicht von neuen Klassenräumen sowie Dachrinnen und Tanks für das Auffangen von Regenwasser über Werkzeug und Maschinen für die Ausbildung in den Handwerksberufen, eine Solaranlage für die weiterführende Schule der Gehörlosen bis hin zu einem neuen Herd für den Konvent der Schwestern. Nun muss der Vorstand des Freundeskreises Nyang’oma die vielen Anfragen priorisieren und sehen, was machbar ist und wie weitere Spenden organisiert werden können.