Interview mit Celestine Atienoh Onyango

Die Vorschul-Lehrerin berichtet aus dem Schul-Alltag.

Welche Schüler_innen werden hier unterrichtet?

Das hier ist die PP1 Vorschule. In Kenia ist die Vorschule in zwei Stufen unterteilt: PP1 (Vorschulstufe 1) für Kinder im Alter von vier Jahren und PP2 (Vorschulstufe 2) für Kinder im Alter von fünf Jahren.
 

Wie viele Kinder besuchen diese Schule?

Insgesamt haben wir hier 61 Schüler_innen in zwei Klassen, die von zwei Lehrerinnen unterichtet werden.

 

Wie lange unterrichtest du schon in Nyang’oma?

Ich bin seit 2016 in Nyang’oma als Lehrerin beschäftigt. In der Region Nyang’oma bin ich aufgewachsen.

 

Was ist das Wichtigste, was du den Kindern beibringen möchtest?

Das Wichtigste ist, dass die Kinder lernen andere zu respektieren, dass sie ordentlich sind und dass sie sich und ihr Umfeld sauber halten. Sie sollen lernen, andere Menschen freundlich zu behandeln, nicht zu beleidigen und sich unter Leute zu mischen. Sie sollen lernen, in einer guten Gemeinschaft zu leben. Das ist alles sehr wichtig für ihre Entwicklung.

 

Gibt es etwas, was du dir für diese Schule und den Unterricht wünscht?

Ich würde gerne besseren Englisch-Unterricht anbieten, aber das ist schwierig, da uns die Lehrmaterialien fehlen. Wir haben zu wenig Bücher, Schreibhefte und Stifte. Wenn wir eine Schreibübung machen, können nicht alle Kinder gleichzeitig arbeiten, einige müssen immer warten.

Kindern lernen viel vom Sehen, deshalb würden wir gerne mehr Poster mit englischen Begriffen aufhängen, aber dafür fehlen uns die Mittel.

 

Bekommt die Schule Geld vom Staat?

Nein, wir sind komplett auf die Spenden der Eltern angewiesen. Die Eltern haben aber auch schwierige Zeiten und wenig Geld. Wenn wir ihnen sagen, dass wir Stifte für den Unterricht benötigen, dauert es sehr lange, bis wir sie bekommen. Aber wir müssen mit den Kindern schreiben lernen, auch um zu sehen, ob sie verstanden haben, was wir ihnen beibringen.

Lernen ohne schreiben, bedeutet in Dunkelheit zu unterrichten. Man weiß nicht, was verstanden wurde und was nicht. Außerdem sollen sie auch die Möglichkeit haben, Hausaufgaben zu machen und zu Hause zu lernen. Das sind die Schwierigkeiten, die wir haben. 

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